Es gibt unter uns die Lärchen und es gibt die Eulen, Menschen, die früh um halb 5 erholt aus dem Bett springen und ihre Morgenroutine starten und Menschen, die sich um 8 aus dem Bett quälen und dann erstmal drei starke Kaffee benötigen.
Ich selbst bin seit ich denken kann ein Morgenmensch und weiß intuitiv, dass ich nach einem Morgenritual, bei dem es nur um mich geht, besser und energiegeladener in den Tag starte – und nachdem ich „The Miracle Morning“ von Hal Elrod* gelesen habe, habe ich meine Morgenroutine nochmal auf ein ganz anderes Level gehoben.
Das Konzept ist einfach: Wenn du schon fokussiert und voller Energie in den Tag startest, so wird auch dein ganzer Tag fokussiert und voller Energie sein. Wenn dein Tag fokussiert und voller Energie ist, dann wird unvermeidbar dein ganzes Leben energiereich und im Fokus sein.
Denken wir kurz an das gegenteilige Ereignis: Du kommst früh nicht richtig aus dem Bett, machst dich in Hektik fertig für den Tag, verschüttest vielleicht den Kaffee, verpasst die Bahn oder erreichst sie nur ganz knapp und völlig verschwitzt, alternativ steckst du im Stau, weil du zu spät dran bist – und das zieht sich dann durch den ganzen Tag. Und wenn du nichts daran änderst, durch dein ganzes Leben.
Wie du die erste Stunde deines Tages gestaltest, macht einen enormen Unterschied, wenn es darum geht, deine Ziele zu erreichen und ein glückliches Leben in allen Bereichen zu führen. Was du tust führt zu dem, was und wer du wirst.
Deine Life S.A.V.E.R.S. (Lebensretter)
Hal Elrod schreibt in seinem Buch „The Miracle Morning“ (auf Deutsch: „Miracle Morning – die Stunde, die alles verändert“*) über die 6 Bestandteile einer lebensverändernden Morgenroutine – die Life S.A.V.E.R.S. Alle Säulen haben in der Morgenroutine ihre Berechtigung und schenken dir unglaublich viel Energie.
S.A.V.E.R.S. steht für Silence, Affirmations, Visualisation, Exercise, Reading und Scribing. Zu Deutsch: Stille, Affirmationen, Visualisieren, Sport, Lesen und Schreiben. Und genau diese 6 Tätigkeiten führen dazu, dass du mehr Energie hast, geduldiger und achtsamer wirst.
„Puh, soviel Zeit habe ich aber früh am Morgen nicht und ich bin auch garkein Morgenmensch!“ – geht dir das jetzt durch den Kopf? Und was ist, wenn ich dir sage, dass es schon reicht, die einzelnen Punkte jeweils nur für 1 Minute zu machen? 6 Minuten Zeit für dich selbst hast du sicher am Morgen, oder?
Effizienter ist es natürlich, wenn du dir mindestens 5 Minuten pro Schritt Zeit nimmst. Das macht dann eine halbe Stunde am Tag, nur für dich selbst. Ich habe mir, nachdem ich das Buch gelesen habe, 10 Minuten pro Schritt gegeben und konnte schnell einen großen Unterschied in meiner Energiebalance spüren.
Morgenroutine: Stille
Silence – Stille – ist in der heutigen Zeit so selten und somit unglaublich wertvoll geworden. Wie schnell greifen wir in einem Moment der Stille zum Handy, um uns wieder abzulenken? Machen die Musik, den Fernseher oder sonstige Geräuschquellen an, um bloß nicht die Stille aushalten zu müssen?
Wie du den Schritt „Silence“ in deiner Miracle Morning Morgenroutine gestaltest, bleibt dir selbst überlassen. Du kannst Meditieren oder einfach deine Gedanken wandern lassen – was im Endeffekt aufs Gleiche hinausläuft. Du kannst dich auch gedanklich auf eine bestimmte Sache fokussieren, über die du vielleicht schon länger einmal nachdenken wolltest.
Meditieren ist übrigens reine Übungssache. In Stille zu sitzen/liegen/stehen kannst du lernen. Die gesundheitlichen und vor allem geistigen Benefits sind enorm.
Konzentriere dich auf deinen Atem und versorge deinen Körper bewusst mit frischem Sauerstoff. Konzentriere dich auf deinen Körper und fühle hinein, wie es dir geht. Konzentriere dich auf dein Herz und lade dich mit Liebe auf. Beobachte deine Gedanken, ohne sie zu bewerten.
Wenn du zu Beginn nur 1 Minute bewusst in die Stille gehst, ist das schon völlig ausreichend. Du wirst von allein feststellen, wie gut es tut, und die Zeit verlängern wollen.
Morgenroutine: Affirmationen
Der Mensch denkt am Tag etwa 60.000 bis 70.000 Gedanken – die meisten davon unbewusst. Erschreckende Tatsache: die meisten davon sind negativ und bringen uns überhaupt nicht weiter.
Affirmationen sind bewusst ausgewählte, positive Glaubenssätze, mit denen wir unser Denken umprogrammieren. Klingt nach Hokuspokus? Es wurde bereits mehrfach wissenschaftlich erwiesen, dass es funktioniert.
Wie du mit dir selbst – also in deinen Gedanken – sprichst, hat so großen Einfluss darauf, wie du dich fühlst und wer du bist. Beobachte doch mal die nächsten Tage deine Gedanken. Sagst du dir regelmäßig Sachen wie: „Ich bin dumm“, „ich kann das nicht“ oder Ähnliches? Dann wird es Zeit, deine Gedanken umzuprogrammieren.
Wie und wer willst du sein und warum? Du kannst dabei alle Aspekte deines Lebens betrachten. Eine meiner Lieblingsaffirmationen ist zum Beispiel: „Ich bin gut genug und alles was ich tue ist gut genug.“
Wenn ich mich mal wieder unzulänglich fühle, dann kommt auch ganz schnell ein kleines Stimmchen, dass mich daran erinnert, dass ich gut genug bin, da ich es mir selbst schon oft genug bestätigt habe.
Welche negativen Glaubenssätze hast du über dich und wie kannst du sie umdrehen? Lies dir deine Affirmationen als Teil deiner Morgenroutine durch oder am besten laut vor, und fühle dich hinein. Wie fühlt sich dieser positive Gedanke an? Und wie fühlt er sich an, wenn du ihn dir eine Woche lang jeden Tag bewusst ins Gedächtnis rufst?
Morgenroutine: Visualisierung
Ein Ziel, welches wir uns nicht visualisieren – vor unserem inneren Auge vorstellen – können, ist kein realistisches Ziel. Umgekehrt können wir alles erreichen, was wir uns vorstellen können. Denn all das ist bereits in uns.
Ich bastle mir beispielsweise zu Beginn des Jahres ein Visionboard, auf welchem ich all das, was ich erreichen will (in naher und ferner Zukunft) darstelle. Seit kurzem habe ich auch ein Zielebuch, in welches ich eine Liste mit Zielen und einzelne Ziele nochmal detailliert aufgeschrieben habe.
Im Part „Visualisierung“ der Morgenroutine betrachte ich also entweder mein Visionboard oder lese mir mein Zielebuch durch. Dabei stelle ich mir vor, wie ich mich fühlen werde, wenn ich all das erreicht habe.
Du kannst dir natürlich deine eigenen Methoden ausdenken oder mal ausprobieren, was am besten funktioniert, um dich mit deinen Zielen und deiner Vision für dein Leben zu verbinden. Stelle dir deinen perfekten Tag vor, betrachte all deine Lebensbereiche und male sie dir im Idealzustand aus. Oder versetze dich in die Situation, dass du eine besondere Herausforderung, die vor dir liegt, gemeistert hast.
Morgenroutine: Bewegung
Wie oft nehmen wir uns vor, mehr Sport zu machen, und finden keine Zeit? Sport sollte ganz schnell ein Teil deiner Morgenroutine werden, denn so tust du jeden Tag etwas für deinen Körper und deine Gesundheit und erreichst hierdurch ganz andere Ziele im Leben.
„Hast du nicht vorhin geschrieben, es reicht 1 Minute pro Säule? 1 Minute Sport?“ – Ja, auch 1 Minute Training ist besser als überhaupt keins. 1 Minute Plank, 1 Minute Hampelmänner, Sit Ups oder eine Minute dehnen. All das regt den Kreislauf an und weckt den Körper auf.
Natürlich gilt auch hier, je mehr Zeit du dafür erübrigen kannst, desto mehr hast du auch davon. Ich selbst mache morgens meistens Yoga und nutze dafür kostenlose 10- bis 15-minütige Videos auf Youtube. Manchmal tanze ich auch einfach und lasse allen Stress durch die körperlichen Bewegungen von mir abfallen.
Du kannst natürlich aber auch Joggen oder das Fitnessstudio auf dem Weg zur Arbeit in deine Routine aufnehmen, wenn du mehr Zeit hast. Es ist schließlich deine Routine und du sollst dich damit wohlfühlen.
Morgenroutine: Lesen
Ich bin eine kleine Leseratte und lese sowieso nahezu täglich vor dem Schlafen gehen 30 Minuten. Oft lese ich da aber Romane, da ich nicht mehr aufnahmefähig bin. Deshalb habe ich nun angefangen im Rahmen der Miracle Morning Morgenroutine früh morgens 10 Minuten (ich stelle mir hierfür einen Wecker) in Sachbüchern zu lesen und mir auch Notizen dazu zu machen, da ich dann aufmerksamer lese und mich direkt früh am Morgen um meine persönliche Weiterentwicklung kümmere.
Aber auch hier gilt wieder: selbst wenn du nur 1 Minute liest, ist das besser als nichts. Hal Elrod empfiehlt in seinem Buch ebenfalls, Sachbücher zu lesen und dich weiterzubilden. Du kannst aber auch Romane lesen, denn auch die erweitern den persönlichen Horizont meiner Meinung nach.
Hier und hier findest du übrigens meine persönlichen Empfehlungen für Bücher, die mich selbst weiter gebracht haben im Leben und aus denen ich viel Inspiration ziehen konnte.
Morgenroutine: Schreiben
Das Wort „Scribing” hat Hal Elrod übrigens benutzt, um das Akronym S.A.V.E.R.S. bilden zu können, es bedeutet aber dasselbe wie „writing“: schreiben. Die Gedanken auf Papier zu bringen hilft immer, wenn du dir mehr Klarheit wünschst und achtsamer in deinem Leben sein willst.
Wenn du wirklich nur 1 Minute Zeit hast, könntest du zum Beispiel in diesem Schritt täglich die 3 Dinge aufschreiben, für die du am meisten dankbar bist. Du kannst Tagebuch schreiben, zu einem bestimmten Thema oder zu einer bestimmten Frage journalen oder ein Reflexionstagebuch, wie zum Beispiel das 6-Minuten-Tagebuch*, nutzen.
Du bist sowieso ein kreativer Typ und schreibst regelmäßig Texte, Blogartikel oder gar an einem Buch? Dann nutze doch deine Morgenroutine dazu, um in den Flow zu kommen und gleich morgens ein paar Gedanken niederzuschreiben.
Erschaffe deinen persönlichen Miracle Morning
Eine Routine zu schaffen dauert Zeit – Experten schwanken zwischen 21 und 66 Tagen. Mach es dir daher vor allem am Anfang so einfach wie möglich. Insbesondere dann, wenn du von dir glaubst, kein Morgenmensch zu sein.
Gestalte dir den Morgen so, wie es für dich am besten passt. Lies zum Beispiel, wenn du damit anfängst, ein paar Minuten in deinem Lieblingsbuch. Leg deine Sportklamotten schon am Abend vorher bereit oder mache ein paar Dehnübungen im Schlafanzug. Bastle dir ein Visionboard, welches du dir dann jeden Morgen ansiehst.
Suche dir am besten einen Accountability Partner, jemanden der das gleiche Ziel hat wie du. So könnt ihr euch gegenseitig antreiben. Wenn dir niemand einfällt, stehe auch ich dir gerne zur Verfügung und unterstütze dich dabei, dein Ziel einer lebensverändernden Morgenroutine zu erreichen – schicke mir einfach eine kurze Nachricht dazu.
Du kannst dir für den Einstieg ein kostenloses Starterkit für den Miracle Morning von Hal Elrod runterladen (auf Englisch, unbezahlte Werbung). Du findest dort Reflexionsfragen, um deine Ziele zu definieren und dein Leben einmal im Ganzen zu betrachten. Außerdem kannst du täglich die 6 Punkte abhaken und hast somit bereits morgens 6 „To Dos“ des Tages erfüllt sowie einen Überblick und die Motivation, weiterzumachen. Du kannst auch noch weitere Gewohnheiten eintragen, die du etablieren möchtest.
Weitere Tools für deine Morgenroutine
Ich habe schon viele verschiedene Aktivitäten in meine Morgenroutine eingebaut und sie wieder rausgeschmissen, bin aber letztendlich zu dem Entschluss gekommen, dass die Tipps von Hal Elrod mir am meisten helfen, energiegeladen in den Tag zu starten und ein achtsameres, besseres Leben zu führen.
Mein Tag startet übrigens immer mit Zähneputzen, dann stelle ich mir ein Glas Wasser und eine Tasse Tee bereit, die ich beim Schreiben, Lesen und Visualisieren trinke. So habe ich auch direkt meinen Flüssigkeitshaushalt wieder ausgeglichen.
Du bist nicht überzeugt davon, dass du eine solche Morgenroutine anstreben willst und sie dir gut tun wird? Ich verrate dir was. Auch wenn du dich morgens nur hinstellst, eine Tasse Kaffee trinkst und dabei ein paar Minuten in Stille verweilst ist das eine wunderbare Morgenroutine. Alles ist erlaubt, was dir guttut und dich energiegeladen in den Tag starten lässt! Es ist DEINE Routine.
Wie sieht dein Miracle Morning aus?
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[…] Buch hat mich übrigens so beeindruckt, dass ich dem Thema einen ganzen Blogpost gewidmet habe. Lies gerne hier weiter, wenn du mehr über die perfekte Morgenroutine erfahren […]
Hi Jenny,
Klasse Beitrag, vielen Dank dafür! Ich finde, gerade eine Morgenroutine ist der absolute Grundstein für eine gute Work-Life-Balance. Überhaupt sollten wir alle nach mehr Leichtigkeit streben. Mit Blick auf diese “schweren Zeiten”, in denen ja auch schon das Wort “Schwere” als Antonym zu “Leichtigkeit” mitschwingt, ist dieser Beitrag umso wichtiger.
Mir gefallen auch die Tipps aus dem anderen Beitrag sehr gut, in denen es um die morgendliche Visualisierung geht. Das halte ich persönlich für ungeheuer wichtig, denn alle Veränderungen beginnen letztlich im Kopf. Solche Ansätze führen damit zu viel mehr Work-Life-Balance als so ein teilweise nicht realisierbarer Tipp wie “Am Wochenende keine geschäftlichen E-Mails lesen” oder “Das Smartphone einfach mal ausgeschaltet lassen”. Daumen hoch dafür!
Letztlich ist es auch der proaktive Ansatz, der hier zu überzeugen weiß. Ich selbst muss nach einer Routine streben, die am besten zu mir passt. Das kann mir auch niemand abnehmen. In meinem Blogbeitrag zu diesem Thema habe ich mich an 5 Wegen versucht, mit denen man die Work-Life-Balance ansonsten noch optimieren könnte. Trägt ggf. noch was zur Diskussion bei, obschon mir genau dieser Ansatz wohl noch fehlt: https://ausbilderschein24.de/work-life-balance-optimieren/ Ich überlege gerade, ob ich die Morgenroutinie, die jeder entwickeln sollte, hier mitaufnehme und auf sechs Tipps erhöhe.
Danke für den Denkanstoß!
Freue mich über Austausch und verbleibe mit den besten Grüßen!
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