Energie, um das Leben zu genießen. Das ist ein großes Thema, vor allem für uns im Angestelltenverhältnis. 35 bis 40 oder noch mehr Stunden in der Woche sitzen wir in einem Büro, stehen wir in einem Laden oder an der Maschine. Dann haben wir es doch auch verdient, die Zeit außerhalb des Jobs so richtig zu genießen.
Aber abends sind wir dann so platt, und am Wochenende wollen wir am Liebsten einfach nur schlafen. Vielleicht schaffen wir es sogar einmal die Woche zum Sport, aber da müssen wir schon sehr motiviert sein. Es schwirren tausende Ideen im Kopf herum, was wir soo gerne mal ausprobieren würden, wie unser Leben aussehen könnte, wenn nicht das eine da wäre, und hätte man doch nur, und warum hat man denn nicht.
Ab morgen, ab morgen lege ich mich nach der Arbeit nicht erst aufs Sofa, sondern erledige wichtige Dinge, treffe mich mit Freunden, bin danach noch sexy für meinen Partner… und „morgen“ liege ich dann doch nach der Arbeit auf der Couch. „Sorry, mir ist heute nicht mehr nach rausgehen“, schreibe ich den Freunden, mit denen ich verabredet war und reiße mir eine Tüte Chips auf, aus Frust, weil ich ein schlechtes Gewissen habe.
So ging es mir in den ersten paar Monaten meines Vollzeitjobs. Erkennst du dich auch darin wieder?
Während ich noch am Reisen war, habe ich mir vorgenommen, dass das nicht passieren wird. Und dann habe ich mich doch dabei erwischt. Und nach dem Grund geforscht – warum fehlt mir so dermaßen viel Energie? Ich wollte nie, dass mein Job alles ist, was ich im Leben gut hinbekomme. Mein Job sollte nie der Mittelpunkt meines Lebens werden.
Ich habe also vieles ausprobiert und mir viele, wichtige Fragen gestellt. Dabei habe ich festgestellt, dass es am Wichtigsten ist, erstmal zu identifizieren, was mir überhaupt Energie gibt. Was mich erfüllt, und was ich gerne mache. Danach binde ich das alles mit dem richtigen Zeitmanagement in meinen Tag ein. Und heute möchte ich dir zeigen, wie das geht.
Schritt 1: Der perfekte Tag
Eine so wichtige und tolle Übung aus dem Bereich des Visualisierens. Heute soll sie dir aber dabei helfen, erstmal zu definieren, wofür du denn gerne mehr Energie hättest, denn das sind genau die Dinge, die dir am Ende auch wieder Energie geben. Und vielleicht auch im Umkehrschluss zu identifizieren, wo du deine Energie nicht unbedingt reinstecken willst.
Stelle dir also vor: Du hast für einen Tag ein Leben, in dem es keine Grenzen für dich gibt. Wie würdest du diesen Tag verbringen? Wo? Mit wem? Was würdest du gerne machen? Was würdest du machen, wozu du sonst vielleicht nie Zeit hättest?
Mache dir eine Liste, schreib dir diesen perfekten Tag auf. Und finde die Dinge, die dich im Leben antreiben. Wenn Geld und Zeit keine Rolle spielen würden, womit würdest du deine Tage füllen? Das sind die genau die „Dinge“, die dir Energie geben. Das sind im wahrscheinlichsten Fall aber nicht wirklich Dinge, sondern Tätigkeiten, Personen, Orte,… Mach dir diese bewusst.
Schritt 2: Plane den perfekten Tag
…oder die perfekte Woche.
Denn da ist ja immernoch der Job, Geld und Zeit spielen in Realität natürlich eine Rolle, aber wir wollen ja jetzt sofort mehr Energie. Mache das Folgende wirklich mal schriftlich:
Zeichne dir einen Plan von deinem Tag oder besser noch von deiner ganzen Woche. Zeichne dir wirklich alle Stunden des Tages hin. Markiere dann deine Arbeitszeiten. Erste Erkenntnis: Da sind noch ganz schön viele Stunden übrig!
Was natürlich essentiell ist für mehr Energie, ist genügend Schlaf. Markiere dir also pro Tag 8 Stunden Schlaf – und nutze diese Zeit dann auch nur dafür. Und schau dir auf deinem Plan an, wie viel Zeit da trotzdem noch ist.
Jetzt schau dir dein Ergebnis von Schritt 1 nochmal an. Welchen Tätigkeiten könntest du in deinen perfekten Tagesplan neben der Arbeit noch nachgehen? Ich nenne dir ein paar konkrete Beispiele:
- Liest du, so wie ich, gerne? Wie wäre es, wenn du eine halbe Stunde lesen einplanst? Vielleicht abends, vor dem Schlafen gehen, statt Netflix zu schauen oder am Handy zu sein.
- Oder: Du willst so gerne neben der Arbeit noch Sport machen, aber bekommst ihn einfach im Alltag nicht unter? Auch das Gefühl kenne ich. Und habe mir eine kurze Strecke zum Laufen gesucht, die ich in 20 Minuten schaffe. Das ist nicht viel, aber bringt unglaublich viel Energie. Es gibt auch 10-20 Minütige Youtube Videos, zum Beispiel für Yoga oder HIIT Training.
- Oder: Du würdest gerne gesund essen aber schaffst es nach der Arbeit nie? Auch hier: google mal. Es gibt so viele Rezepte mit wenigen/einfachen Zutaten (vermindert die Zeit, die du mit einkaufen verbringst), die schnell zuzubereiten sind, und du wirst merken, wie viel Energie dir eine extra Portion selbst zubereitetes Gemüse bringt. Setze dich auch mit dem Thema „Mealprepping“ auseinander. Da bereitet man am Wochenende „auf einen Rutsch“ die meisten Mahlzeiten für die folgende Woche vor und spart so täglich Zeit für andere schöne Dinge.
Du siehst schon, dass Zeitmanagement eine große Rolle spielen kann. Aber glaub mir: Effizient deine Zeit zu nutzen, um mehr Zeit damit zu verbringen, was dir Energie gibt, dir bewusst zu machen, wie viel Zeit du wirklich hast – das ist das beste Geschenk, das du dir selbst machen kannst.
Schritt 3: Schaffe dir eine Routine, die dir Energie gibt
Du hast in Schritt 1 die Tätigkeiten identifiziert, die dich im Leben antreiben und die dir Energie geben. In Schritt 2 hast du dir selbst vor Augen gehalten, wie du diese in deinen Alltag integrieren kannst. Nun liegt es an dir, dir eine Routine zu schaffen, bei der du weißt, dass sie dir Energie gibt, und dich nicht jeden Abend todesmüde auf die Couch fallen lässt. Das kann bei jedem Menschen etwas anderes sein.
Was ich jedoch bei vielen erfolgreichen Menschen feststelle: Ihre Morgenroutine, aus der sie – neben genügend Schlaf – die Energie für ihren Tag gewinnen, ist immer ähnlich: Feste Bestandteile sind oft das Journaling (oder auch Tagebuch schreiben), Meditieren, Sport und gesunde Ernährung.
Und auch ich merke, wie gut es mir tut, wenn ich meine Morgenroutine bewusst gestalte und mir ein Vorbild an dem eben genannten nehme. Je früher ich aufstehe und je mehr Zeit ich mir am Morgen bereits für mich selbst nehme, desto mehr Energie habe ich über den Tag. Ich bin aber auch ein Morgenmensch. Vielleicht bist du eher ein Nachtmensch und ziehst deine Energien aus deiner Abendroutine? In Schritt 2 hast du dir ja schon deinen perfekten Tagesablauf vor Augen geführt. Hier erkennst du ganz schnell, wo und wann du am meisten Zeit frei hast.
Führe hier auch ruhig ein kleines Notizbuch: An welchen Tagen fühlst du dich energiegeladen und was hast du anders gemacht? An welchen Tagen warst du erschöpft? So hast du schriftlich, welche Tätigkeiten du in deine energievolle Routine einbinden solltest.
Und nun: Erschaffe dir aus deinen Erkenntnissen deine eigene Routine. Für neue Routinen muss man sich am Anfang immer wieder neu motivieren. Deshalb auch der Tipp mit dem Notizbuch, denn so hast du es immer schriftlich, wie gut es dir tun kann, kleine Tätigkeiten, die dich erfüllen, in deinen Alltag zu integrieren.
Bonusschritt: Sei nicht so streng mit dir
Zugegeben: Der Post klingt ein bisschen nach – pack deinen Tag neben deinem Job von oben bis unten voll und ruh dich auf keinen Fall aus. So ist es natürlich nicht gemeint. Du wirst selbst am besten wissen, was dir gut tut. Und es wird immer Tage geben, an denen du zum Beispiel abends länger unterwegs bist, etwas länger schläfst und deine Morgenroutine nicht schaffst. Das ist in Ordnung. Du darfst und sollst dir auch selbst erlauben, mal einfach faul zu sein. Mal energielos rumzuhängen und nichts zu tun. Mal einfach nur zu sein.
Aber seien wir ehrlich: Das Leben ist wunderschön, wenn wir genug Energie haben, um es auch in vollen Zügen zu genießen. Und dafür müssen wir selbst sorgen.
Wie schaffst du es, deine Energie auf einem Level zu halten, mit dem zu dein Leben so gestalten kannst, wie du es dir wünschst? Welche Tools wendest du dafür an? Wobei brauchst du noch Hilfe? Hinterlasse gerne einen Kommentar oder schreibe mir eine Nachricht.
[…] habe schonmal einen Beitrag darüber geschrieben, wie du durch Zeitmanagement mehr Energie bekommst und wie du vor allem mehr Leben in deinen Tag bringst. Und ich denke immernoch, dass […]