Zu Beginn des Jahres sind wir Menschen der westlichen Welt sehr stark darin, Neujahrsvorsätze zu fassen und Ziele zu setzen.

Doch bereits nach kurzer Zeit ebbt die Euphorie und der Umsetzungswille ab, der Alltag kehrt wieder ein und wir rennen eher wie aufgescheuchte Hühner durch die Welt, als dass wir fokussiert auf ein Ziel zugehen.

Das liegt vor allem daran, dass Ziele oft falsch gesetzt werden und somit nicht den nötigen Zug entwickeln, um wirklich eine Verhaltensänderung hervorzurufen. Um Ziele zu erreichen, braucht es allerdings genau das: Umsetzung und eine Änderung des eigenen Verhaltens.

Vielleicht kennst du den Spruch, welcher Albert Einstein nachgesagt wird:

„Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Und genau so ist es. Je nachdem wie groß dein Ziel und wie lange dein Zeithorizont dafür ist, sind größere oder kleinere Änderungen nötig.

Doch genauso, wie ich die Alpen ab Mitte August Schritt für Schritt überqueren werde, ist jedes Ziel auch mit kleinen Mini Schritten erreichbar, wenn man sich genug Zeit gibt, diese kontinuierlich geht – und nicht vorher aufgibt.

Wenn du dir in der Vergangenheit schon oft Ziele gesetzt hast, aber nie die nötige Motivation aufbringen konntest, diese auch wirklich zu verfolgen, dann stell dir einmal folgende Frage:

Sind deine Ziele wirklich deine Ziele?

Gerade in der heutigen Zeit mit Social Media passiert es schnell, dass wir ins Vergleichen rutschen und etwas wollen bzw. uns etwas als Ziel setzen, was überhaupt nicht unserer Vorstellung vom guten, achtsamen Leben entspricht.

Was dir hilft, deine Ziele von denen anderer zu unterscheiden ist vor allem die Klarheit über deine große Vision vom Leben, über deine Träume. Wo willst du einmal hin im Leben? Was willst du alles erlebt, gesehen, gefühlt, gemacht oder gelernt haben?

Wenn du dann Ziele setzt, frag dich immer: Würde die Erreichung des Ziels auf meine Vision einzahlen? Und wie würde es sich anfühlen, am Ziel anzukommen?

So merkst du recht schnell, ob ein Ziel wirklich aus dir kommt oder ob du eines übernommen hast, das eigentlich nicht zu dir gehört. Es wird auch schwieriger sein, dich für ein fremdes Ziel und die dafür erforderliche Veränderung zu motivieren. Bei deinen eigenen Zielen spürst du höchstwahrscheinlich einen größeren Zug in Richtung Zielerreichung.

Daher führe ich diesen Punkt als Erstes auf, bevor wir noch tiefer in das Thema „Ziele richtig setzen“ eintauchen. Ist das Ziel wirklich DEIN Ziel?

Deine Ziele erreichen: Die richtige Formulierung

Wenn du herausgefunden hast, ob das was du erreichen willst auch ehrlich zu dir gehört, wird es Zeit, das Ziel möglichst kraftvoll und anziehend zu formulieren.

Du kannst dafür die SMART Methode nutzen, vielleicht hast du schon von ihr gehört.

SMART steht dabei für…

S = Spezifisch

M = Messbar

A = Attraktiv

R = Realistisch

T = Terminiert

“Ich will abnehmen” ist kein smartes Ziel. “In den nächsten 12 Wochen will ich durch 3 mal Sport die Woche und weglassen von Süßigkeiten und Alkohol 3 kg abnehmen, um mich fit zu fühlen und besser mithalten zu können, wenn meine Kinder draußen toben wollen.” Das ist SMART. Alle Kriterien sind erfüllt.

Es ist spezifisch (durch Sport und weglassen von Genussmitteln abnehmen), messbar (2 kg), attraktiv (mit den Kindern draußen toben, fit fühlen), realistisch (3 kg in 12 Wochen ist auf gesunde Art und Weise möglich) und terminiert (in 4 Wochen). Siehst du den Unterschied?

Ich gebe dir noch ein Beispiel:

“Ich will mehr Sparen” ist ebenfalls kein smartes Ziel. “Bis zum 31.12. dieses Jahr will ich 2.000 Euro für eine Reise nach Skandinavien sparen, indem ich auf Impulskäufe verzichte und gleich zu Monatsbeginn etwas zurücklege.” Ist das SMART? Check.

Nimm dir nun ein Ziel, das dir schon länger im Kopf rumschwirrt oder das sich aus der Arbeit mit deiner Vision ergibt und formuliere es smart. Vielleicht braucht es mehrere Anläufe. Überprüfe immer anhand der 5 Kriterien, ob die Formulierung passt.

Ein Ziel kann natürlich mehrere Facetten haben und auch mehrere Wege, die dorthin führen. Es kann auch verschiedene Lebensbereiche berühren und daher etwas komplexer sein. Wichtig ist, dass du dich mit dem Ziel wohlfühlst und richtig Lust darauf hast. Dann kannst du weiter gehen:

Ziele erreichen: Was sind die nächsten Schritte?

Setze dir Meilensteine. Bestimme, welche konkreten Schritte oder auch Action Steps dich in Richtung deines größeren Ziels bringen. Frag dich auch, wie du es dir so einfach wie möglich machen kannst und somit die Verhaltensänderung förderst.

Bei allen Punkten, die du aufschreibst, frag dich wieder: zahlt das WIRKLICH auf das Ziel ein? Oder suchst du dir nur gerade ToDos aus, die dir leicht fallen, dich aber in Wahrheit nicht weiterbringen?

Das nennt sich dann Hyperaktivität, wir tun und tun und verlieren dabei den Blick fürs große Ganze. Deshalb kann auch einer der Schritte sein, egal bei welchem Ziel, mehr Pausen einzulegen und auf dich zu achten.

Das klingt jetzt sehr pathetisch, ist aber wahr, probier es einmal aus.

Und dann erstelle einen Zeitplan für dich. Trag dir am besten direkt Termine in den Kalender ein, wann du die Schritte angehen willst. Schreib sie auf deine ToDo Liste. Was auch immer für dich praktikabel ist.

Evaluiere regelmäßig

Vergiss nicht, dir auch regelmäßig einen Termin zur Evaluation in den Kalender zu schreiben. Bei diesem Date mit deinen Zielen kannst du folgende Fragen beantworten:

✍🏻 Welche Schritte bin ich bereits gegangen, um mein Ziel zu erreichen?

✍🏻 Wie erfolgreich waren diese?

✍🏻 Wo besteht noch Anpassungsbedarf?

✍🏻 Habe ich meine Zwischenziele erreicht? (Vor allem bei messbaren Zielen sehr wichtig.)

✍🏻 Sehe ich das Ziel noch vor mir und zahlt es noch auf meine Vision ein?

✍🏻 Welche Schritte gehe ich als nächstes?

✍🏻 Und wann?

✍🏻 Wie mache ich es mir leicht?

Durch Beantwortung dieser Fragen kannst du immer wieder prüfen, ob du noch auf dem richtigen Weg bist oder ob das noch dein Weg ist, auf dem du dich befindest.

Denn vielleicht merkst du auch unterwegs, dass dich das garnicht mehr so sehr reizt, dass du lieber eine andere Richtung einschlagen möchtest.

Mach hier auch immer den Check-In, ob du wirklich einen anderen Weg gehen willst oder ob du dich gerade davor drückst – aus Bequemlichkeit vielleicht oder aus Angst – diesen Weg weiterzugehen.

Dranbleiben ist der Schlüssel, um deine Ziele erreichen

Manche Ziele brauchen länger, als du dir es vielleicht am Anfang vorstellst. Es wäre fatal, auf halber Strecke umzukehren – nur um dann festzustellen, dass das Ziel eigentlich bereits hinter der nächsten Kurve auf dich gewartet hätte.

Um ein Ziel zu erreichen, braucht es neben Umsetzung, die vielleicht in der Anfangseuphorie noch ganz gut von der Hand geht, auch Ausdauer und Disziplin.

Es ist, wie wenn du einen Berg besteigst und frühzeitig umkehrst, weil Nebel aufzieht – dabei hätte dieser sich verzogen, bis du oben gewesen wärst.

Bleib dran. Es wird vielleicht Rückschläge geben. Es wird vielleicht nicht alles direkt funktionieren. Wahrscheinlich wirst du zwischendurch in alte Muster verfallen. Aber dafür evaluierst du regelmäßig. Sei nicht so streng mit dir – aber streng genug, dass du weiter machst.

Behalte im Hinterkopf, dass all das normal ist. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und gut Ding will Weile haben, um hier direkt mal zwei Sprichwörter einzubauen, die perfekt dazu passen.

Dein Umfeld

Wenn du anfängst, deine Gewohnheiten zu ändern, um deine Ziele zu erreichen, kann es sein, dass dein Umfeld ablehnend reagiert. Das ist normal, denn erstens sträubt sich fast jeder Mensch gegen Änderungen und zweitens trägt jeder Mensch eigene Glaubenssätze, Erfahrungen und Ängste mit sich herum – und vielleicht wird, wenn du losgehst, etwas in deinem Gegenüber angesprochen.

Überprüfe also deine Beziehungen dahingehend, ob sie für deine Ziele unterstützend sind, oder nicht. Ich sage hier nicht, dass du die Menschen aus deinem Leben verbannen sollst, die deine Ziele nicht unterstützen.

Vielleicht verbringst du einfach für eine Weile weniger Zeit mit ihnen oder erzählst ihnen erstmal nichts über deinen neuen Weg.

Umgib dich mit den Menschen, die wirklich hinter dir stehen, die dein Selbstvertrauen stärken und an dich glauben. Es wird auch Menschen geben, die dich zwar nicht verstehen und dennoch hinter dir stehen. Das ist so wertvoll, glaube mir. Ich selbst weiß nicht, wo ich ohne diesen bedingungslosen Rückhalt aus meiner Familie und meinem Freundeskreis wäre.

Wenn du niemanden in deinem Umfeld hast, der oder die dein Vorhaben und deine Ziele mit unterstützt, dann suche beispielsweise online oder auf themenspezifischen Veranstaltungen nach Gleichgesinnten. Du wirst schnell feststellen: Du bist absolut nicht allein!

Bei mir ist es zum Beispiel mit der Selbständigkeit so, dass ich zwar den Support im Rücken habe, aber dennoch niemand aus meinem näheren „Offline“-Umfeld an dem Punkt steht, an dem ich stehe. Deshalb habe ich ein stetig wachsendes Netzwerk an wunderbaren Frauen (und einigen Männern 😉), mit denen ich mich online oder dann auch offline zum Austausch treffe. Es ist wirklich Gold wert.

Sein statt haben

In diesem Blogpost von 2020 habe ich schonmal über das Thema Ziele erreichen geschrieben (dort findest du noch weitere Inspirationen), aber diesen Punkt greife ich hier auch nochmal mit auf, da er meiner Meinung nach SO wichtig ist.

Oft sind Ziele in Verbindung mit dem Wörtchen „Haben“ (oder auch „machen“ und ähnlichen Verben) verbunden. Die Frage, die du dir aber stellen darfst, ist:

Wer muss ich sein, um [setze hier dein Ziel ein]…?

Wer bist du als die erfolgreiche Person, die deine Ziele erreicht hat? Welche Eigenschaften hast du?

Um nochmal auf das Abnehm-Beispiel zurückzukommen: Wer musst du denn sein, um 3 kg um 12 Wochen abzunehmen? „Ich bin neugierig und probiere mit viel Freude und Offenheit neue Sportarten und gesunde Rezepte aus. Ich gewinne mit jedem Tag mehr Selbstvertrauen und liebe meinen Körper so, wie er ist.“

Was ist es bei dir? Wer musst du werden oder sein?

Leg jetzt los

Deine Ziele weiter aufzuschieben, bringt sie dir leider auch nicht näher. Nur Umsetzung und die kleinen Schritte auf dem Weg können dich voranbringen.

Im Artikel habe ich dir einige Möglichkeiten gezeigt, wie du deine Ziele noch besser definieren kannst, so dass sie dich auch wirklich anzünden und du garnicht anders kannst als loszugehen.

Hier nochmal die Schritte zusammengefasst:

  • Frag dich: Sind deine Ziele wirklich DEINE Ziele?
  • Formuliere deine Ziele richtig (z.B. nach der SMART-Methode)
  • Was sind die nächsten Schritte, um deine Ziele zu erreichen?
  • Evaluiere regelmäßig deinen Fortschritt (und dein Warum)
  • Dranbleiben ist der Schlüssel
  • Schau dein Umfeld genauer an und weite es ggf. aus
  • Wer musst du sein statt was willst du haben

 Schreib mir super gerne auf Instagram oder per E-Mail, wenn du weitere Fragen dazu hast, an einer Stelle nicht voran kommst oder um mir (soo, so gerne!) von deinen Fortschritten zu erzählen!

Buchempfehlung

Das meiner Meinung nach beste Buch auf dem Markt zum Thema Ziele setzen (und diese vor allem auch erreichen) ist „The Success Principles – How to get from where you are to where you want to be”. Leider gibt es bis heute noch keine deutsche Übersetzung. Falls englisch aber kein Problem ist, kannst du dir das Buch hier* bestellen.

Jack Canfield zeigt mit seinen „Erfolgsprinzipien“, wie du deine Träume identifizierst und diese auch ermöglichst. Dabei nutzt er verschiedene Zugänge zu diesem Thema und gibt auch spielerische Ideen mit, die dich bei deiner Zielerreichung unterstützen.

Mich persönlich hat das Buch sehr weitergebracht und ich blättere immer mal wieder darin, um verschiedene Punkte nochmal für mich zu wiederholen – und diese dann auch umzusetzen.

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