Letzten Sommer stand mal wieder ein Familienurlaub mit meinem Papa und meinen Geschwistern auf dem Programm. Bei fünf Personen mit unterschiedlichen Vorstellungen war es garnicht so leicht, sich zu einigen. Kein All Inclusive, lieber einen Roadtrip und etwas entdecken. Warm sollte es sein. Wenn Roadtrip, dann ohne Fliegen.
Spanien, Frankreich, Italien… Da waren wir schon! Und so kamen wir auf – Kroatien. Wo wir vor fünfzehn Jahren als Kinder mal in einem All Inclusive Hotel waren, aber noch nichts vom Land gesehen haben.
Wir haben uns eigens für unseren Roadtrip einen 9 Sitzer geliehen, um auch genug Platz für uns alle sowie unser Gepäck zu haben. Bei so weiten Strecken wie nach Kroatien wollten wir uns nur ungern zu dritt auf die Rücksitzbank quetschen. 7 Tage fuhren wir also mit dem Auto nach und durch Kroatien.
Die Highlights und meine Eindrücke will ich dir heute erzählen. Normalerweise gibt es von mir auch eine exakte Kostenübersicht pro Person. Für Kroatien kann ich es dir nur grob aufschlüsseln, da ich nur einen Teil der Ausgaben kenne.
1. Stopp Roadtrip Kroatien: Ljubljana in Slowenien
Am 1. September, einem Samstag, ging es also los. Obwohl wir eine lange Fahrt vor uns hatten, sind wir erst am Vormittag statt früh am Morgen losgefahren. Das war vor allem dem geschuldet, dass ich die ganze Woche auf Dienstreise und Schulung unterwegs war und Freitag erst spät abends zurück gekommen bin.
Wir hatten keine Unterkunft im Voraus gebucht, da wir die Verkehrssituation und die Strecke an sich nicht abschätzen konnten. Es war ein Samstag, die letzten zwei Wochen der Sommerferien in Bayern standen vor der Tür. Dadurch sind wir nicht so gut vorangekommen.
Also haben wir kurzfristig entschieden, die Nacht in Ljubljana zu verbringen, was sowieso auf dem Weg nach Kroatien liegt. Den nächsten Vormittag haben wir genutzt, um die Burg von Ljubljana zu besichtigen und uns die Stadt von oben anzuschauen.
Mich hat besonders beeindruckt, dass quasi direkt hinter den Betonbauten der Stadt die Berge und Natur beginnen und ich habe mir fest vorgenommen, auch Slowenien mal einen längeren Besuch in aller Ruhe abzustatten.
2. Stopp Roadtrip Kroatien: die Plitvitzer Seen
Von Ljubljana aus fuhren wir also am Sonntag nach Kroatien. Der Grenzübergang war kein Problem, es sind beides EU Länder. Während wir in Slowenien noch mit Euro bezahlen konnten, hatten wir jetzt die Preise in kroatischen Kuna. Der Umrechnungsfaktor ist ungefähr 7,5 Kuna zu einem Euro.
Für 58 Euro haben wir eine Ferienwohnung für 5 Personen nur 10 Minuten vom nördlichen Eingang der Plitvitzer Seen gefunden. Am Abend sind wir noch spazieren gegangen, haben ein Restaurant gefunden und einfach den Urlaub und die Zeit miteinander genossen.
Die Plitvitzer Seen sind seit 1979 UNESCO Kulturerbe, und ich verstehe warum. Sechzehn Seen, die in der Sonne im sattesten türkisgrün glänzen, sind hier durch Wasserfälle miteinander verbunden. Der höchste Wasserfall ist übrigens 70 Meter hoch. Der Park öffnet für gewöhnlich um 7 Uhr und der Eintritt liegt je nach Jahreszeit zwischen umgerechnet 8 und 35 € pro Person, es gibt Rabatt für Studenten und Kinder. Es gibt auch einen großen Parkplatz, der ungefähr 1 € pro Stunde kostet. (Infos findest du zum Beispiel hier.)
Für die Plitvitzer Seen kann ich dir nur raten: Stehe. Früh. Auf. Du kennst sicher den Spruch „der frühe Vogel fängt den Wurm“, und hier ist das Gesetz. Die meisten Touristen kommen aus den größeren Städten mit dem Bus und erreichen dann den Nationalpark so gegen 10 Uhr. Wir waren bereits vor 8 Uhr dort, haben einen kleinen Snack im Café am Eingang gegessen und dann unsere Wanderung gestartet.
Es gibt unzählige Möglichkeiten und Wege durch den Park. Sie sind alle mit Buchstaben gekennzeichnet. Leider kann ich garnicht genau sagen, welche Wege wir uns ausgesucht haben. Wir haben zunächst einen Rundweg im Norden gewählt und dort die Farben der Natur, die Seen und Wasserfälle bestaunt.
Anschließend sind wir mit dem kostenlosen Shuttlebus zum südlichen Eingang gefahren und zurück zum nördlichen Eingang – oder für uns dann Ausgang – gewandert. Das Ganze war eher intuitiv und ohne Plan. Um ehrlich zu sein haben wir nämlich ständig die Markierungen der Wege verpasst und sind einfach nach Gefühl gelaufen.
Und intuitiv waren wir genau richtig, denn als wir so gegen halb 1 am nördlichen Ausgang ankamen hat es schon geschüttet wie aus Eimern.
3. Stopp Roadtrip Kroatien: Dubrovnik oder King’s Landing
Game of Thrones Fans kennen die Stadt: Dubrovnik, mit ihren glänzenden Straßen und der verwinkelten Altstadt, in der die Szenen in King’s Landing spielen. Um nach Dubrovnik zu kommen, musst du ein kleines Stück durch Bosnien und Herzegowina fahren. Das Land gehört nicht zur EU, weshalb es hier wegen ein paar Kilometern Grenzkontrollen gibt. Denke daran, dein Roaming am Handy auszustellen, da es außerhalb der EU sehr teuer werden kann.
Dubrovnik ist ein Stopp auf so ziemlich jeder Kreuzfahrttour durch das Mittelmeer und spätestens seit Game of Thrones stets voller Touristen. Ich rate daher, auf Google die Besucherzahlen kurz zu checken und je nachdem den Besuch dort zu planen. Vor der Stadtmauer gibt es ebenfalls ein paar Restaurants – sogar mit Blick aufs Wasser – und sollte die Altstadt zu voll sein, kannst du hier noch eine Weile bleiben und einen Kaffee genießen.
In den vielen Gassen kann man sich zwar leicht verlaufen, jedoch ist die Altstadt überschaubar. Egal um welche Ecke du biegst, es sieht überall soo wunderschön aus. Verschiedene Baustile aus unterschiedlichen Epochen vereinen sich hier zu einem atemberaubenden Stadtbild. Am meisten haben mich tatsächlich die glänzenden Straßen, welche übrigens aus Kalkstein hergestellt sind, beeindruckt!
Möchtest du die Stadt von Oben sehen, kannst du innerhalb von 4 Minuten mit der Seilbahn um 780 Meter nach oben zum Imperial Fort fahren. Aktuell kostet eine einfache Fahrt umgerechnet ca. 12,50 € und Hin und zurück zahlst du etwa 22 €. Die Preise und Zeiten findest du hier.
4. Stopp Roadtrip Kroatien: Durchatmen in Brela
Nach 3 Tagen unterwegs und sehr viel Zeit im Auto haben wir uns einen Ort mit Strand gesucht, an dem wir einfach nur durchatmen können und der nicht allzu touristisch ist. Die Wahl fiel auf Brela, einem kleinen Ort an der dalmatinischen Küste. Dort sind wir 2 Nächte geblieben.
Weitere mögliche Orte auf der Strecke am Wasser entlang sind Split und Zadar. Da wir die Strecke nach Dubrovnik wie gesagt sehr unterschätzt hatten, haben wir allerdings lieber eine Pause eingelegt, anstatt noch mehr Zeit im Auto zu verbringen. Manchmal darf man im Urlaub auch einfach ankommen und nichts tun, und muss nicht jeden Punkt auf der Landkarte der sich anbietet abklappern.
Tagsüber lagen wir am Strand, schnorchelten im Wasser und entspannten einfach nur. Abends sind wir an der Strandpromenade spazieren gegangen und haben den Sonnenuntergang über der Adria genossen.
5. Stopp Roadtrip Kroatien: Die Insel Krk
Für unseren letzten Tag in Kroatien fiel die Wahl auf die Insel Krk. Wenn wir schon im Land der tausend Inseln sind, sollten wir wenigstens eine sehen. Da Krk sehr nah am Festland ist, kannst du einfach über die Brücke hinüber fahren. Ziemlich direkt nach der Brücke sind wir dem Bauchgefühl nach rechts und haben schließlich einen Steinstrand gefunden, an dem wir den Tag verbringen wollten.
Nachdem wir nochmal richtig Sonne getankt haben sind wir zu unserem letzten Halt in Kroatien aufgebrochen: Die Stadt Rijeka. Auch Rijeka liegt am Meer und so sind wir abermals an der Promenade entlang gelaufen, auf der Suche nach einem Abendessen. Die Wahl fiel auf das Restaurant „Boonker“, was in einem Bunker untergebracht ist und eine ganz eigene Atmosphäre hat. Das Essen war etwas teurer, aber wirklich sehr lecker.
Am Freitag ging es dann wieder zurück nach Deutschland. Den Grenzübergang zwischen Österreich und Deutschland über die Autobahn kann ich dir nur empfehlen zu vermeiden und lieber einen Umweg über die Dörfer zu fahren, insbesondere zum Ferienende.
Kostenaufstellung für Kroatien
Da Kroatien ein Familienurlaub war habe ich leider keine vollständige Kostenaufstellung. Dennoch möchte ich dir einige Anhaltspunkte mitgeben:
Wir waren zu fünft unterwegs und haben im Schnitt pro Person pro Nacht 15 € gezahlt. Dabei waren wir – außer in Brela – stets in Ferienwohnungen ohne Frühstück. In Brela hatten wir ein Hotel mit Frühstück, preislich hat das aber keinen Unterschied gemacht.
Frühstück haben wir uns meistens in Bäckereien oder im Supermarkt geholt, genauso unsere Snacks tagsüber. Das war preislich etwas günstiger als in Deutschland. Zum Abendessen sind wir dann immer Essen gegangen und lagen hier bei 10-12 € pro Person für Essen und Getränke.
Wenn du mit dem Auto fährst – und das kann ich dir für eine Reise nach Kroatien echt empfehlen – denke an die Maut. Sowohl in Österreich als auch in Kroatien kosten die Autobahnen Maut. Hier habe ich leider nicht alle Kosten, aber ich würde schätzen dass wir mindestens 80 € für Mautstrecken ausgegeben haben.
Die teuerste Aktivität waren mit 93 € zu fünft die Plitvitzer Seen, zwei meiner Geschwister haben dabei Studentenrabatt bekommen.
Mein Eindruck von Kroatien
Kroatien hat wunderschöne Ecken und eignet sich sowohl zum Wandern, als auch für Städtetrips und Strandurlaub. Allerdings sind die meisten Strände Kies- oder Steinstrände. Wenn du einen Sandstand suchst, dann musst du wirklich spezifisch danach schauen.
Die Strecken in Kroatien sind nicht zu unterschätzen – gerade wenn man nicht mehr auf der Autobahn ist, sind die Straßen, die sich an der Adria entlang schlängeln, sehr kurvig und lassen sich nur mit geringer Geschwindigkeit befahren.
Wenn ich noch einmal eine Woche in Kroatien hätte, würde ich auch Dubrovnik weglassen und im Norden bleiben – oder eben nur nach Dubrovnik und Umgebung in den Süden fahren. Für einen halben Tag in der Stadt war die Strecke einfach unverhältnismäßig weit.
Es gibt noch super viele Nationalparks und Inseln, die wir liegengelassen haben, und so bin ich mir sicher, dass das nicht mein letzter Roadtrip in Kroatien war.
Bonustipp: Ein weiteres, und doch ganz anderes Land in Osteuropa, welches noch nicht so überlaufen ist und sich perfekt für einen Roadtrip eignet, ist übrigens Polen.
Warst du selbst auch schonmal in Kroatien oder willst noch gehen? Welche zusätzlichen Tipps hast du für das Land der 1000 Inseln?
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